B17 Unterstützung der Aufhebung der derzeitigen Teilzeitregelung im Anhaltischen Theater

Status:
angenommen

Die SPD-Fraktion des Landes Sachsen-Anhalt möge sich, in Beibehaltung der Struktur des Anhaltischen Theaters mit all seinen Sparten, dafür einsetzen, dass die seit 2014 bestehende Rahmenvereinbarung, die eine Teilzeit von 90% für alle Mitarbeiter des Theaters vorsieht, aufgehoben wird und dass benötigte Zuschüsse durch das Land bereitgestellt werden, um den Mitarbeitern die Anhebung ihrer Arbeitszeit auf 100% zu ermöglichen.

Begründung:

Von  2004 bis 2014 verzichteten die Mitarbeiter des Anhaltischen Theaters Dessau im Rahmen eines Hausvertrages auf Teile ihres tariflichen Gehaltes um das Theater in seiner Form mit allen Sparten zu erhalten. Seit 2014 besteht eine Rahmenvereinbarung, die eine Teilzeit  von 90% für alle Mitarbeiter vorsieht.

Dies führt zu einer Verringerung der Rentenansprüche und ist in Zeiten des Fachkräftemangels eine große Hürde bei der Neubesetzung freiwerdender Stellen. Des Weiteren ist die Attraktivität, gerade von Schlüsselpositionen in Konkurrenz zu anderen Theatern, geringer.

 

Die Mitarbeiter haben lange genug Verzicht geübt (19 Jahre!). Die Überregionale Ausstrahlung des Theaters wie auch die Sicherung eines hochwertigen kulturellen Angebotes im dritten Oberzentrum von Sachsen-Anhalt rechtfertigt diesen Verzicht in keiner Weise.

Die Teilzeitvereinbarung war zu Zeiten der direkten Bedrohung durch die Kulturpolitik der Landesregierung der Weg, massenhafte betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und die Struktur des Theaters mit all seinen Sparten zu retten. Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU, SPD und FDP sieht für alle Theater und Orchester im Land eine tarifliche Bezahlung vor. Explizit eingeschlossen bei dieser Willensbekundung ist die Beendigung zwingender Teilzeitvereinbarungen!

 

Die Anhaltische Philharmonie hat im Mai 2023 den Preis für das beste Konzertprogramm im deutschlandweiten Vergleich bekommen. Die Inszenierung von „Hamlet“ ist zum renommierten Theatertreffen nach Berlin eingeladen worden. Dies ist ein Anerkenntnis für die weit über Dessau hinaus geschätzte Qualität des Hauses und Werbung für die gesamte Stadt Dessau- Roßlau. Die verpflichtende Teilzeitvereinbarung ist sozial nicht mehr vertretbar.

Text des Beschlusses:

Die SPD-Fraktion des Landes Sachsen-Anhalt möge sich, in Beibehaltung der Struktur des Anhaltischen Theaters mit all seinen Sparten, dafür einsetzen, dass die seit 2014 bestehende Rahmenvereinbarung, die eine Teilzeit von 90% für alle Mitarbeiter des Theaters vorsieht, aufgehoben wird und dass benötigte Zuschüsse durch das Land bereitgestellt werden, um den Mitarbeitern die Anhebung ihrer Arbeitszeit auf 100% zu ermöglichen.

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: