G1 30-Stunden-Woche für Freiwilligendienstleistende!

Status:
geändert angenommen

Freiwilligendienste sind ein wichtiges Instrument für gesellschaftliches Engagement und persönliche Entwicklung junger Menschen. Freiwilligendienstleistende leisten einen wertvollen Beitrag in sozialen, kulturellen, ökologischen und Bildungsbereichen. Sie engagieren sich aus sozialer Verantwortung und dem Wunsch, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Und das ganz freiwillig und nur für ein sogenanntes Taschengeld von durchschnittlich 350 € pro Monat.

Jedoch sind die Arbeitsbedingungen für Freiwilligendienstleistende in vielen Fällen noch nicht ausreichend. Aktuell beträgt die wöchentliche Arbeitszeit oft 38,5 oder sogar mehr Stunden, was zu Überbelastung und Stress führen kann. Dies steht im Widerspruch zu den eigentlichen Zielen von Freiwilligendiensten, nämlich junge Menschen zu fördern und zu stärken.

Ein zentrales Anliegen der Jusos Sachsen-Anhalt ist es, die Arbeitsbedingungen für Freiwilligendienstleistende zu verbessern und ihnen eine angemessene Entlohnung zu ermöglichen. Daher setzen wir uns für die Einführung einer 30-Stunden-Woche für Freiwilligendienstleistende ein.

Beschluss:

  • Die Jusos Sachsen-Anhalt sprechen sich dafür aus, die wöchentliche Arbeitszeit für Freiwilligendienstleistende auf maximal 30 Stunden zu reduzieren.
  • Die Arbeitszeitreduktion soll ohne Kürzung des Taschengeldes erfolgen, um die Anerkennung der wertvollen Arbeit der Freiwilligendienstleistenden angemessen zu gewährleisten.
  • Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt wird aufgefordert, gemeinsam mit den Trägern der Freiwilligendienste die Umsetzung der 30-Stunden-Woche zu prüfen und bei Bedarf entsprechende rechtliche Regelungen zu schaffen.
  • Die verbesserten Arbeitsbedingungen sollen dazu beitragen, dass Freiwilligendienstleistende ihre Aufgaben motiviert und mit voller Energie erfüllen können, was auch langfristig ihre Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement fördern
  • Die Jusos Sachsen-Anhalt werden sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass dieser Beschluss umgesetzt wird und Freiwilligendienstleistende die Unterstützung erhalten, die sie verdienen.
  • Kürzungen im Bundeshaushalt für das Freiwillige Soziale Jahr müssen verhindert werden. Die Jusos und die SPD setzen sich für ein im Vergleich zum Haushalt 2023 ungekürztes Budget für das FSJ ein.
Begründung:

Die Einführung einer 30-Stunden-Woche für Freiwilligendienstleistende ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich zu verbessern und junge Menschen für gesellschaftliches Engagement zu gewinnen und zu halten.
In den letzten Jahren wurde vermehrt eine Debatte um die Einführung eines sozialen Pflichtjahres geführt. Dabei wird der Vorschlag gemacht, dass alle jungen Menschen nach Abschluss ihrer Schulausbildung oder ihres Studiums ein Jahr lang einen sozialen Dienst ableisten sollen. Wir Jusos Sachsen-Anhalt lehnen ein solches Pflichtjahr ab, da es die Freiwilligkeit und Selbstbestimmung untergräbt. Freiwilliges Engagement sollte aus Überzeugung und aus dem Willen heraus erfolgen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, und nicht durch eine Pflichtregelung erzwungen werden. Statt bestehende und dynamisch gewachsene Strukturen zu zerstören, sollte der Freiwilligendienst attraktiver gemacht werden. Derzeit wird auf Bundesebene von geplanten Kürzungen von einem Viertel der Förderung gesprochen. Das ist schlicht nicht hinnehmbar! Erst recht nicht vor dem Hintergrund, dass sich heute mehr junge Menschen für einen Freiwilligendienst entscheiden, als es zuletzt Zivildienstleistende gab.

Gerade vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, den Freiwilligendienst zu fördern und die Bedingungen für Freiwilligendienstleistende zu verbessern.
Eine geringere Arbeitszeit trägt dazu bei, dass Freiwilligendienstleistende ihre Aufgaben mit Freude und Motivation erfüllen können, ohne dabei körperlich und psychisch überlastet zu sein. Bei einer geringeren Arbeitszeit bleibt mehr Zeit für Weiterbildung und die persönliche Entwicklung der jungen Menschen.

Zudem signalisiert die Einführung einer 30-Stunden-Woche eine Wertschätzung der Arbeit, die Freiwilligendienstleistende für unsere Gesellschaft leisten. Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesellschaft diese Anerkennung konkret zeigen und die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste entsprechend gestalten. Die Anerkennung und Wertschätzung des freiwilligen Engagements ist von großer Bedeutung. Freiwilligendienstleistende sollten für ihre Beiträge zur Gesellschaft respektiert und geschätzt werden, anstatt als billige Arbeitskräfte betrachtet zu werden.

Wir Jusos Sachsen-Anhalt stehen für eine solidarische Gesellschaft ein, in der sich junge Menschen aktiv einbringen und ihre Zukunft gestalten können. Mit der Einführung der 30-Stunden-Woche für Freiwilligendienstleistende setzen wir ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung für freiwilliges Engagement.

Lasst uns gemeinsam für diese wichtige Verbesserung eintreten und junge Menschen in ihrem Engagement unterstützen!

Änderungsanträge
Status Kürzel Zeile AntragstellerInnen Text PDF
angenommen ÄG1-1 19 Ersetze „Lohnkürzung“ durch „Kürzung des Taschengeldes“ Änderungsantrag (PDF)
ÄG1-2 22 Ergänzung nach Punkt 2 der Forderungen: „Um die Tätigkeit von Freiwilligendienstleistenden besser anzuerkennen, wird das monatliche Taschengeld auf eine Mindesthöhe von 600€ erhöht.“ Änderungsantrag (PDF)
angenommen ÄG1-3 31 Einfügen einer weiteren Forderung nach Zeile 31:  
  • “Kürzungen im Bundeshaushalt für das Freiwillige Soziale Jahr müssen verhindert werden. Die Jusos und die SPD setzen sich für ein im Vergleich zum Haushalt 2023 ungekürztes Budget für das FSJ ein.”
Änderungsantrag (PDF)
Text des Beschlusses:

Freiwilligendienste sind ein wichtiges Instrument für gesellschaftliches Engagement und persönliche Entwicklung junger Menschen. Freiwilligendienstleistende leisten einen wertvollen Beitrag in sozialen, kulturellen, ökologischen und Bildungsbereichen. Sie engagieren sich aus sozialer Verantwortung und dem Wunsch, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Und das ganz freiwillig und nur für ein sogenanntes Taschengeld von durchschnittlich 350 € pro Monat.

Jedoch sind die Arbeitsbedingungen für Freiwilligendienstleistende in vielen Fällen noch nicht ausreichend. Aktuell beträgt die wöchentliche Arbeitszeit oft 38,5 oder sogar mehr Stunden, was zu Überbelastung und Stress führen kann. Dies steht im Widerspruch zu den eigentlichen Zielen von Freiwilligendiensten, nämlich junge Menschen zu fördern und zu stärken.

Ein zentrales Anliegen der Jusos Sachsen-Anhalt ist es, die Arbeitsbedingungen für Freiwilligendienstleistende zu verbessern und ihnen eine angemessene Entlohnung zu ermöglichen. Daher setzen wir uns für die Einführung einer 30-Stunden-Woche für Freiwilligendienstleistende ein.

Beschluss:

  • Die Jusos Sachsen-Anhalt sprechen sich dafür aus, die wöchentliche Arbeitszeit für Freiwilligendienstleistende auf maximal 30 Stunden zu reduzieren.
  • Die Arbeitszeitreduktion soll ohne Kürzung des Taschengeldes erfolgen, um die Anerkennung der wertvollen Arbeit der Freiwilligendienstleistenden angemessen zu gewährleisten.
  • Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt wird aufgefordert, gemeinsam mit den Trägern der Freiwilligendienste die Umsetzung der 30-Stunden-Woche zu prüfen und bei Bedarf entsprechende rechtliche Regelungen zu schaffen.
  • Die verbesserten Arbeitsbedingungen sollen dazu beitragen, dass Freiwilligendienstleistende ihre Aufgaben motiviert und mit voller Energie erfüllen können, was auch langfristig ihre Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement fördern
  • Die Jusos Sachsen-Anhalt werden sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass dieser Beschluss umgesetzt wird und Freiwilligendienstleistende die Unterstützung erhalten, die sie verdienen.
  • Kürzungen im Bundeshaushalt für das Freiwillige Soziale Jahr müssen verhindert werden. Die Jusos und die SPD setzen sich für ein im Vergleich zum Haushalt 2023 ungekürztes Budget für das FSJ ein.
Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: